Durchhaltevermögen- der Schlüssel zum Erfolg

Thomas Alva Edison ist heute gemeinhin als Erfinder der Glühbirne bekannt. Der Legende nach soll er 9999 Versuche benötigt haben, bis er endlich den richtigen Weg gefunden hatte und den Menschen so das elektrische Licht in die Häuser brachte. Auch wenn die Geschichte vielleicht ein klein wenig übertrieben ist und Edison die Glühbirne lediglich so verbessert hat, dass sie alltagstauglich war, zeugt diese Beharrlichkeit jedoch von einem beachtlichen Durchhaltevermögen. Edison war besessen von dem Gedanken, als Erfinder der Glühbirne in die Geschichtsbücher einzugehen und nebenbei auch noch eine Menge Geld zu verdienen. In der Folge seiner bahnbrechenden Erfindung(en) gründete er einige Firmen und trug maßgeblich zu Elektrifizierung Amerikas bei. Ein Zitat von ihm lautet:

 

Unsere größte Schwäche ist das Aufgeben. Der sicherste Weg zum Erfolg ist immer noch ein weiteres Mal zu versuchen.”

 

 

Genau das ist nämlich das Problem vieler Kinder heutzutage und dementsprechend auch deren Eltern. Bei der kleinsten Kleinigkeit wird in einigen Fällen die Flinte ins Korn geworfen und aufgegeben. Anstrengung scheint für einige etwas Schlechtes zu sein, das man vermeiden muss. Der Erfolg soll sich möglichst schnell, am besten sofort, einstellen. Ansonsten ist die Motivation schnell weg und die Kinder suchen sich ein neues Hobby bzw. eine neue Aufgabe.

Ich habe keine Lust mehr

Vorlieben und Interessen ändern sich bei Kindern fortwährend und es nicht ungewöhnlich, sondern eher begrüßenswert, dass die Kinder sich ausprobieren und neue Dinge testen wollen. Allerdings ist es in meinen Augen dennoch seltsam, wenn sich die Stimmung innerhalb von drei Monaten von „total begeistert“ zu „einfach keine Lust mehr“ ändert. Am Training selber hat sich nichts geändert, der Trainer ist der Gleiche und auch die Gruppenzusammensetzung ist gleichgeblieben. Was ist also passiert? Die Motivation zu Beginn war sehr hoch, denn Kampfsport bzw. Selbstverteidigung ist an sich ja schon mal spannend und wer möchte nicht so toll kämpfen, wie die Vorbilder im Fernsehen. Bei den anderen sieht das auch erstmal leicht aus. Das Problem ist nur, dass die anderen Kinder vielleicht schon ein, zwei oder mehr Jahre dabei sind und schon eine Menge Übungen hinter sich haben. Ab da wird es kritisch, denn das Kind erkennt, dass es üben muss, um besser zu werden. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen, denn dazu sind viele nicht mehr bereit. In einer Zeit, in der wir es durch Smartphone, Tablet etc. gewohnt sind, alles sofort und ohne Anstrengung zu bekommen, sind viele nicht mehr bereit, für ihren Erfolg Opfer zu bringen. 

Unser Gehirn ist auf schnelle Belohnung ausgelegt

Wir Menschen sind die einzigen Lebewesen, die weiter als bis zum nächsten Augenblick planen können. Einen Löwen beispielsweise interessiert nur das hier und jetzt. Hat er Hunger, jagt er. Ist er müde, schläft er, und wenn er sich fortpflanzen will, sucht er sich ein Weibchen. Zumindest, wenn er das Alphatier ist. Kein Löwe kann jedoch für sein Alter vorsorgen oder einen Besuch bei einem befreundeten Rudel planen. Das macht uns Menschen so einzigartig.

Erste Frühformen des Menschen (Homo sapiens= „kluger/ weiser Mensch“) lebten schon vor 300.000 bis 200.000 Jahren in Afrika. Zur selben Zeit lebten gab es auch noch andere Menschenformen wie z.B. den bekannten Neandertaler, die jedoch nach und nach vom Homo sapiens aufgrund seiner überlegenen kognitiven Fähigkeiten vertrieben wurden und somit ausstarben. Wir wissen heute zwar sehr viel mehr als die damaligen Menschen und sind sicherlich auch eindeutig zivilisierter, aber unsere Gehirne unterscheiden sich nicht so sehr von den Homo sapiens, die vor tausenden von Jahren gelebt haben. Auch wenn wir in der Lage sind, unsere Umwelt viel besser zu verstehen und zu erkennen, dass ein Belohnungsaufschub sich lohnt, sind unsere Gehirne doch eher auf eine sofortige Bedürfnisbefriedigung gepolt. Warum sonst gibt es heutzutage noch Raucher, obwohl jeder weiß, wie tödlich rauchen ist? Rauchen beruhigt JETZT SOFORT und gibt dem Gehirn den benötigten Nikotinschub. Das ist vielen mehr wert als die Gesundheit in 10 Jahren. Das Gleiche gilt für gesundes Essen, Sport, lernen etc. All das kostet im Moment Energie und verspricht, wenn überhaupt, nur eine Belohnung in ferner Zukunft.

Für einen Urzeitmenschen machte es Sinn, seine Bedürfnisse wann immer es ging, sofort zu befriedigen, denn er wusste ja nicht, wann es das nächste Mal möglich wäre. Wir sind aber keine Steinzeitmenschen mehr. Wir leiden keinen Hunger mehr, sondern können im Gegenteil essen, wann und so viel wir wollen. So gut wie alles, was wir im Leben brauchen, können wir uns auf Knopfdruck besorgen. Das und das Bedürfnis nach sofortiger Belohnung führt jedoch zu den großen Problemen wie Übergewicht/ Diabetes usw., unter denen unsere Zivilisation heute leidet.

 

Deshalb ist es so wichtig, dass wir unseren Kindern beibringen, auch mal unangenehme Sachen durchzuhalten und nicht beim ersten Motivationsloch aufzugeben. Natürlich gibt es auch mal Tage und auch Wochen, an denen man keine Lust hat, zum Training zu gehen. Das Wetter ist schön, der Freund/ die Freundin sind zum Spielen da oder einfach nur eine interessante Sendung im Fernsehen. Oft ist auch die Zeit vor den Sommerferien von großer Unlust geprägt. Viele Kinder sehnen dann die freie Zeit herbei und haben genug von Aufgaben und Pflichten. Das ist in meinen Augen jedoch kein Grund, frühzeitig alles zu beenden. 

Oft haben Eltern den Wunsch, ihr Kind soll selbstbewusster und durchsetzungsstärker werden. Besonders solche Kinder, die schon mal Opfer von Mobbing oder anderen Angriffen wurden, sollen durch das Kampfkunst- bzw. Selbstverteidigungstraining mutiger und stärker werden. Wie soll das jedoch funktionieren, wenn man dem Ganzen nicht mal drei Monate Zeit gibt? Jede Veränderung braucht seine Zeit. Alles andere zu versprechen wäre unseriös. Gerade Eigenschaften wie Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit gewinnt man nicht über Nacht. Das ist ein langer und schwieriger Prozess, an dessen Ende aber die Belohnung eines sicheren und selbstbestimmten Lebens steht.

 

Laut dem Erfolgsforscher Anders Ericsson braucht ein Mensch ca. 10.000 Stunden um in einer Sache exzellent, also Weltklasse, zu werden. Ob das wirklich auf jeden zutrifft, kann man durchaus bezweifeln, aber um Spitzenleistungen geht es ja meistens auch gar nicht. Was aber durchaus zutrifft, ist die Bedeutung des Übens. Ein Kind, das nach drei Monaten aufgibt, hat, bei ein Mal Training in der Woche, nur ca. 12 Stunden geübt. Was soll da schon groß passieren? Geben wir unseren Kindern also die Zeit, die sie brauchen, und ermutigen wir sie, auch mal Durststrecken auszuhalten.

Unsere Kurse zu den Themen Selbstverteidigung und Selbstbehauptung sind geeignet für Kinder ab 4 Jahren, Jugendliche und Erwachsene. Ihr findet uns an folgenden Standorten:

Bersenbrück, Bramsche, Hasbergen- Gaste, Hesepe, Lappenstuhl, Osnabrück- Widukindland, Venne, Wallenhorst und Ueffeln.

 

 

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