Krav Maga- israelischer Nahkampf

Kaum ein Selbstverteidigungssystem wurde in den letzten Jahren so gehypt wie Krav Maga. Angeblich ist Krav Maga überaus effektiv und zugleich leicht zu erlernen wie dieser aus Israel stammende Kampfsport. Wobei Kampfsport eigentlich gar nicht der richtige Ausdruck ist, denn die Instruktoren von Krav Maga bestehen darauf, dass ihr System einzig und allein dem Zwecke der Selbstverteidigung dient, also kein Sport ist. 

Woher kommt Krav Maga?

Krav Maga bedeutet aus dem Hebräischen übersetzt so viel wie „Kontaktkampf“ und wurde von Imrich Lichtenfeld gegründet. Lichtenfeld, geboren im Jahr 1910 im slowakischen Bratislava, erfand dieses System, damit sich Juden vor den damals allgegenwärtigen antisemitischen Angriffen schützen konnten. Da er selbst Boxer und Ringer war, nutzte er natürlich Techniken aus diesen Systemen und zusätzlich effektive Abwehrtechniken aus dem Jiu Jitsu, das er von seinem Vater, einem Polizisten, gelernt hatte.

Im Jahre 1940 schließlich floh er aus der Slowakei  Nach einer abenteuerlichen Flucht und einer Zeit bei der britischen Armee durfte er 1942 nach Palästina einreisen. Im damaligen britischen Protektorat Palästina unterrichtete er, zuerst mit britischer Unterstützung, Nahkampf in den zionistischen Untergrundorganisationen Haganah und Palmach. Als im Jahre 1948 der Staat Israel gegründet wurde, wurde Lichtenfeld Ausbilder in der Armee. Krav Maga ist also ursprünglich für Soldaten entwickelt worden, die im Einsatz keine Zeit für aufwendige oder gar wenig effektive Techniken hatten.

 

Später adaptierte Lichtenfeld sein System für die Polizei und die Zivilgesellschaft.

Grundsätze im Krav Maga

Krav Maga zeichnet sich durch effektive und instinktive Techniken aus. Die natürlichen Reaktionen und Reflexe eines Menschen auf einen Angriff werden genutzt und daraus Techniken für den Nahkampf entwickelt. Im Krav Maga gibt es also keine überflüssigen oder komplizierten Bewegungsabläufe, da alles einzig und allein der Effektivität im Kampf untergeordnet wird. Getreu dem Motto: „Richtig ist, was funktioniert.“ So wird ein guter Krav Maga Instruktor niemals eine Technik ablehnen, die funktioniert, nur weil sie vielleicht nicht im Kanon vorkommt.

Sogar Imrich Lichtenfeld hat bis zu seinem Tod immer wieder sein System hinterfragt und so versucht, es ständig zu verbessern.

Für wen ist Krav Maga geeignet?

Krav Maga in seiner heutigen Form hat drei verschiedene Zielgruppen:

1.    Krav Maga für die Zivilgesellschafft. Hier liegt der Hauptfokus auf einfachen und effektiven Techniken gegen gewaltsame Übergriffe. Dazu ist dieser Kampfsport aber auch ein sehr effektives Fitnesstraining. Einige Techniken wurden hier entschärft, um beispielsweise dem Notwehrparagraphen zu entsprechen.

2.    Krav Maga für die Polizei. In dieser Variante werden neben dem herkömmlichen Selbstverteidigungstechniken auch Elemente wie Taktik, Personenschutz, Deeskalation sowie Abführ- und Kontrolltechniken besprochen.

3.    Das schon angesprochene militärische Krav Maga, in dem es natürlich in vielen Fällen auch um Leben und Tod geht.

Krav Maga für Zivilisten

Sehr wahrscheinlich wird ein Leser dieses Blogs sich für Krav Maga für Zivilisten interessieren. Hört man hierzulande jemanden von „Krav Maga“ sprechen, meint er ziemlich sicher die zivile Variante. Wichtig ist hierbei jedoch zu verstehen, dass es nicht DAS EINE Krav Maga gibt, sondern mittlerweile viele verschiedene Verbände und Stilrichtungen gibt. Das liegt unter anderem daran, dass sich nach dem Tod Lichtenfelds viele Schüler als seine legitimen Nachfolger gesehen haben, von denen viele verschiedene Vorgeschichten im Kampfsport hatten. Natürlich wollte jeder dieser Nachfolger „seinem“ Krav Maga eine persönliche Note und Richtung geben.

 

Krav Maga versteht sich wie schon erwähnt als reines Selbstverteidigungssystem, nicht als Sport, weshalb es hier auch keine Wettkämpfe oder andere sportlichen Veranstaltungen gibt. 

Für wen ist Krav Maga geeignet?

Im Prinzip ist Krav Maga für jeden geeignet, egal welchen Geschlechts, welcher Altersklasse oder welchen Fitnessstands. Wer nur trainieren möchte, um sich selbst und andere schützen zu können und dabei noch fit werden möchte, ist hier mit Sicherheit richtig.

 

Das in der Kampfkunst übliche Technik- bzw. Koordinationstraining findet jedoch weniger statt, da einzig und allein das Ergebnis zählt. Selbstverständlich wird auch im Krav Maga darauf geachtet, dass die Schüler sich immer im rechtlichen Rahmen bewegen, aber eine Charakterschulung, wie sie in vielen Kampfsportarten ausgeübt wird, sucht man gehört nicht zum Lehrplan. 

Wie sieht ein Krav Maga Training aus?

Die Techniken im Krav Maga sind sehr einfach zu erlernen, weshalb im Training sehr viel Wert auf praktische Übungen mit einem oder mehreren Partnern gelegt wird. Es wird dabei besonderen Wert darauf gelegt, das richtige Reagieren in Gefahrensituationen zu erlernen und auch unter Stress gute Entscheidungen treffen zu können. Natürlich wird auch das Verhalten VOR einem physischen Konflikt geübt, d.h. wie man Gefahren frühzeitig erkennen, mit ihnen umgehen und der gewaltsamen Auseinandersetzung vielleicht sogar aus dem Weg gehen kann.

Fazit

Krav Maga ist effektiv, keine Frage. Wer einen guten Lehrer hat, wird hier mit Sicherheit eine ganze Menge lernen und sich für den Ernstfall gewappnet fühlen dürfen. Das Problem sind allerdings die nicht einheitlichen Standards einer Krav Maga Ausbildung. Es gibt leider auch hier schwarze Schafe, die innerhalb eines Wochenendes eine Instruktor- Ausbildung absolviert haben und dann Menschen in Selbstverteidigung unterrichten wollen, ohne wirklich Ahnung von der Materie zu haben. So gut, dass Erfahrung und Können ersetzt werden können, ist kein System. Auch nicht Krav Maga. Da hilft eigentlich nur, wie immer, sich selber ein Bild zu machen und einfach ausprobieren. Sehr vieles hängt hier, wie auch in anderen Dienstleistungen, an der Qualität des Trainers. 

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