Das Selbstvertrauen von Kindern stärken, Teil 3

In den beiden letzten Teilen dieser Serie Selbstvertrauen stärken und Selbstvertrauen stärken, Teil 2 habe ich erklärt, was unter „Selbstvertrauen“ überhaupt zu verstehen ist und was die Grundlagen für ein echtes und starkes Selbstbewusstsein sind. In diesem Artikel möchte ich damit fortfahren, dir zu zeigen, wie es möglich ist, das Selbstvertrauen von Kindern zu verbessern und welche Voraussetzungen dafür gegeben sein müssen.

Folgende Punkte sind für den Aufbau eines gesunden Selbstvertrauens verantwortlich:

1.    Erfolgserlebnisse

2.    Positive Bestärkung

3.    Vergleich mit anderen

4.    aufregende Erlebnisse

 

Im letzten Artikel bin ich schon auf die Erfolgserlebnisse eingegangen, die eine zentrale Rolle zur Stärkung des Selbstbewusstseins einnehmen. Ohne Erfolgserlebnisse auch kein Selbstvertrauen. Natürlich sind hier echte Erfolge gemeint. Am besten, wenn man dafür auf irgendeine Weise hart arbeiten musste.

Selbstvertrauen stärken durch positive Bestärkung

Lob und Anerkennung sind unglaublich wichtig für Kinder. Jeder von uns möchte, dass seine Leistungen von anderen honoriert werden. Das trägt maßgeblich zu unserem Selbstvertrauen bei. Leider wird heutzutage vor allem im Berufsleben viel zu wenig darauf geachtet, dass Menschen positiven Zuspruch und damit auch Sinn in ihrem Tun finden. Die Folge sind frustrierte und desillusionierte Mitarbeiter, die nur noch Dienst nach Vorschrift machen, denn wenn Leistung nicht mehr anerkannt wird, warum sollte man sich dann noch anstrengen. Viele Arbeitskräfte werden nur noch als „Nummer“ bzw. Kostenfaktor gesehen, der beliebig austauschbar ist. Dabei wäre es so einfach, die Menschen zu motivieren mehr aus sich herauszuholen. Ein wenig Anerkennung kann hier Wunder bewirken.

Bevor wir jetzt aber (mal wieder) mit dem Finger auf die bösen Chefs zeigen, sollten wir uns fragen, ob wir nicht dasselbe mit unseren Kindern tun. Sind wir wirklich immer aufmerksam, wenn sie uns etwas erzählen wollen oder ist das Smartphone nicht doch manchmal interessanter? Studien haben gezeigt, dass das lange Zeit so hochgelobte Multitasking völliger Unsinn ist, denn wir sind nur in der Lage, uns auf EINE Sache zu konzentrieren. Multitasking ist also mehr ein „von-einer-zu-anderen-Sache-springen“ mit dem Resultat, dass wir alles nur halbherzig machen.

 

Kinder brauchen aber unsere ungeteilte Aufmerksamkeit und Anerkennung, weil sie die Bestätigung suchen, ob sie auf dem richtigen Weg sind. 

Im Training: 

Lob und Anerkennung sind wichtig, vor allem von Respektspersonen wie einem Trainer. Der Spruch „zu viel Lob verdirbt den Charakter“ ist aus dem letzten Jahrhundert und völliger Blödsinn. Warum sollte man gute Leistungen nicht loben? Durch die positive Bestärkung wissen die Kinder, dass sie auf dem richtigen Weg sind und werden sich eher noch mehr anstrengen, um der guten Leistung weiterhin gerecht zu werden.

Fehler:

 

Natürlich kann man hier auch eine Menge Fehler machen. Genauso wie zu wenig loben falsch ist, kann auch zu viel davon ein falscher Ansatz sein. In einigen Kampfsportschulen wird einfach ALLES gelobt mit dem hehren Ziel, damit das Selbstbewusstsein der Kinder zu stärken. Das funktioniert aber nicht, denn auch Kinder merken sehr wohl, ob sie sich für eine Leistung angestrengt haben oder nicht. Ein gesundes Mittelmaß ist hier enorm wichtig, weshalb auch hier die emphatischen Fähigkeiten des Trainers gefragt sind.

Selbstvertrauen stärken durch den Vergleich mit anderen

Das ist ein etwas heikler Punkt, denn nicht jedes Kind ist ein Wettkampftyp und möchte sich mit anderen messen. Das muss aber auch gar nicht so sein, denn oftmals reicht es schon aus, die Kinder erkennen zu lassen, dass sie keineswegs schlechter oder untalentierter sind als andere.

 

Heutzutage sollen am besten alle Kinder überall gleich gut sein, damit sich ja keiner schlecht und benachteiligt fühlt. Das ist aber ganz und gar nicht die Realität in Kindergarten, Schule etc. Kinder vergleichen sich immer und überall. Wenn ich eine Gruppe von Schülern frage, wer der Stärkste, der beste im Fußball oder die beste in Mathe ist, dann wissen das alle. Das ist nun mal unsere Natur und daran ist auch nichts Schlechtes an sich. Wichtig ist nur die Stärken der einzelnen Kinder herauszufinden und diese dann gezielt zu fördern, so dass jeder etwas hat, indem er gut ist.

Im Training:

Eine tolle Möglichkeit, den Vergleich mit anderen suchen, sind natürlich Wettkämpfe jeder Art. Natürlich sollte hierbei die Mischung stimmen und immer unterschiedliche Stärken angesprochen werden, damit jeder die Chance hat, auch mal zu gewinnen. Mal gewinnt der Stärkste, mal die Geschickteste, mal die Schnellste oder der, der sich am besten konzentrieren kann. Die Möglichkeiten dafür sind quasi unbegrenzt, man muss sie nur nutzen.

Fehler:

 

Im Kampfsporttraining wird oft einseitig trainiert, da die Kinder an offiziellen Wettkämpfen teilnehmen sollen, um Medaillen und Pokale zu gewinnen. Natürlich gewinnen dort immer die gleichen Schüler, was für die anderen auf Dauer extrem demotivierend ist. Wie oben schon erwähnt, ist eben nicht jeder dazu geboren Spaß am Wettkampf zu haben. Deshalb sollte man dafür Sorge tragen, dass alle Kinder Spaß und Erfolgserlebnisse im Training haben.

Selbstvertrauen stärken durch aufregende Erlebnisse

Ein wichtiges Kriterium für persönliches Wachstum ist der Grad der Aufregung, der mit der jeweiligen Aufgabe einhergeht. Je aufgeregter man ist, desto stolzer ist man im Nachhinein, wenn man erfolgreich war.

 

Viele Kinder schrecken jedoch davor zurück und haben Angst ihre Komfortzone zu verlassen, da das natürlich auch mit „Schmerzen“ bzw. Unsicherheit verbunden ist. Es ist aber außerordentlich wichtig, sich seinen Ängsten zu stellen. Für einige Kinder ist schon die Teilnahme am Training ein solch großer Schritt, der manchmal auch etwas Zeit braucht. Diese Geduld sollten die Eltern aber auf jeden Fall aufbringen, denn was signalisieren wir sonst unseren Kindern? Wenn es für dich zu aufregend, anstrengend oder beängstigend ist, darfst du einfach abhauen. Das geht natürlich in dem Moment, da keine direkten Konsequenzen zu erwarten sind. Aber irgendwann wird eine Situation kommen, aus der man sich nicht so einfach davonstehlen kann. Deshalb ist es besser, sich so früh wie möglich mit der Thematik auseinanderzusetzen.

Im Training:

Was als Herausforderung angesehen wird, ist sehr individuell und von Kind zu Kind verschieden. Ich habe schon Jungen erlebt, die ohne Angst die gefährlichsten Stunts ausprobiert haben, aber sobald sie vor der Gruppe etwas sagen sollten, zusammengebrochen sind. Die Kunst ist hier wie immer, auf den Menschen einzugehen und genau zu beobachten, was dieser gerade braucht. Dazu ist natürlich ein gewisses Maß an Einfühlungsvermögen und Erfahrung nötig.

Fehler:

Alle Kinder über einen Kamm zu scheren ist ein weit verbreiteter Fehler. Es werden nur bestimmte Übungen gemacht, die jeweils nur eine Gruppe bevorteilen, so dass die dann als „mutig“ dasteht.

 

Ein Beispiel: Für die meisten von uns ist auf eine Leiter steigen überhaupt kein Problem. Brauchen wir dazu Mut? Eher nicht. Für einen Menschen mit starker Höhenangst bedeutet das aber eine große Herausforderung und erfordert dementsprechend eine Menge Mut. Derselbe Mensch kann aber vielleicht ohne Probleme einen Vortrag vor 5000 Menschen halten. 

Fazit:

Das Selbstvertrauen von Kindern zu stärken ist im Grunde gar nicht so schwer. Mit etwas Einfühlungsvermögen und den richtigen Aufgaben entwickeln sich die Kinder recht schnell und gewinnen mehr und mehr an Selbstbewusstsein. Man muss nur am Ball bleiben und nicht denken, dass der Aufbau von Selbstvertrauen eine einmalige Aktion ist und dann ist alles gut. Vielmehr muss man das Ganze als einen Prozess sehen, der kontinuierlich gefördert werden muss.

Unsere Kurse zu den Themen Selbstverteidigung und Selbstbehauptung sind geeignet für Kinder ab 4 Jahren, Jugendliche und Erwachsene. Ihr findet uns an folgenden Standorten:

Bersenbrück, Bramsche, Hasbergen- Gaste, Hesepe, Lappenstuhl, Osnabrück- Widukindland, Venne, Wallenhorst und Ueffeln.

 

 

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