Die Macht der Motivation, Teil 1

 

Hast du dich schon mal gefragt, warum einige Menschen jeden Morgen voller Tatendrang aus dem Bett springen, schnell eine (kalte) Dusche nehmen und dann sofort Sport machen, um sich dann schließlich voll motiviert an die Arbeit machen zu können? Andere wiederum quälen sich jeden Tag dazu, ihre Aufgaben zu erledigen. Sie haben scheinbar zu gar nichts Lust außer Fernsehen, Computerspielen oder neudeutsch „Chillen“. Warum ist das so? Warum sind einige motivierter als andere?

 

Die meisten würden hier wohl behaupten, dass Motivation in den Genen liegt. Entweder man ist es oder eben nicht. Genauso wie Sportlichkeit, Intelligenz oder Musikalität eben auch angeboren sind, oder? Während es bei den Letztgenannten durchaus so etwas wie Talent gibt, ist es keineswegs Schicksal, ob eher motiviert bist etwas zu schaffen oder nicht. Vielmehr liegt das daran, dass diese Menschen das Geheimnis der Motivation kennen und wie sie es für sich anwenden können. Übrigens: auch wenn es durchaus Talent gibt, wird das jedoch total überbewertet. Viel wichtiger für den Erfolg in einer Sache ist schlicht harte Arbeit an sich selbst.

Definition "Motivation"

Obwohl so ziemlich jeder schon mal von sich behauptet hat, motiviert zu sein oder eben nicht, machen sich doch die wenigsten Gedanken darüber, was Motivation eigentlich ist und wie man sie steuern kann. Das ist nämlich gar nicht so schwer, wie man denkt. Man muss eben nur wissen, wie Motivation im Menschen entsteht und welche Voraussetzungen dafür gegeben sein müssen.

 

Mit Motivation sind im Prinzip alle Motive eines Menschen gemeint, die ihn zu bestimmten Handlungen und Entscheidungen treiben. Habe ich beispielsweise Hunger, dann suche ich mir etwas zu essen. Ich mache meine Steuererklärung, weil ich keinen Ärger mit dem Finanzamt möchte usw.

Intrinsische und extrinsische Motivation

Woher kommt also unsere Motivation? Es gibt zwei Wege, durch die wir Menschen motiviert werden können: intrinsisch oder extrinsisch. Was genau das ist, möchte ich dir im Nachfolgenden gerne anhand eines Beispiels erklären:

-        extrinsische Motivation: angenommen, du bist 50 Jahre alt, bist Raucher, und hast schon seit ewigen Zeiten nicht mehr richtig Sport gemacht, obwohl du früher einmal begeisterter Triathlet warst. Mit der Ernährung nimmst du es nicht so genau, denn Essen ist eine der wenigen Freuden in deinem Leben. Das lässt man sich ungerne verbieten. Die 15 Kilo Übergewicht werden schon nicht so schlimm sein. Beim jährlichen Gesundheitscheck macht dich dein Arzt jedoch auf deine äußerst schlechten Blutwerte aufmerksam und meint, dass du, wenn du so weiter machst, in absehbarer Zeit ein Kandidat für einen Herzinfarkt sein könntest. Erschrocken wegen dieser Diagnose beschließt du, ab sofort mehr auf deine Gesundheit zu achten.

Das ist ein Beispiel für extrinsisch Motivation, die immer von AUßEN kommt. Hier waren es die schlechten Blutwerte, die uns zum Handeln zwingen.

 

-        Intrinsische Motivation: angenommen, du bist 50 Jahre alt, bist Raucher, und hast schon seit ewigen Zeiten nicht mehr richtig Sport gemacht, obwohl du früher einmal begeisterter Triathlet warst. Mit der Ernährung nimmst du es nicht so genau, denn Essen ist eine der wenigen Freuden in deinem Leben. Das lässt man sich ungerne verbieten. Die 15 Kilo Übergewicht werden schon nicht so schlimm sein.

Beim Aufräumen findest du Fotos aus deiner Zeit als Triathlet. Oben ohne direkt nach der Ziellinie. Stolz hältst du deinen Pokal in die Höhe und deine verschwitzten Muskeln glänzen im Sonnenlicht. Angespornt durch dieses Foto beschließt du, ab sofort mehr auf deine Gesundheit zu achten, weil du gerne wieder so aussehen und dich so fühlen möchtest wie früher.

 

Wenn die Motivation durch einen eigenen Entschluss kommt, spricht man von intrinsischer Motivation. Der Mensch in diesem Beispiel entschließt sich von sich aus, ab sofort mehr auf sich zu achten. Es gibt keinerlei äußerliche Faktoren, die ihn dazu zwingen.

Intrinsische vs. extrinsische Motivation

Welche Motivation die Stärkere ist, lässt sich schwer beurteilen. Man kann durchaus stark durch andere motiviert werden, was man gut an den sogenannten Motivationsseminaren o.ä. sehen kann. Die Leute, die da rauskommen sind tatsächlich extrem motiviert und aufgeputscht. Da Problem an extrinsischer Motivation ist jedoch: sie hält selten lange an.

Eine Gehaltserhöhung ist ein anderes gutes Beispiel für extrinsische Motivation. Keiner kann behaupten, es wäre nicht motivierend mehr Geld für seine Leistung zu bekommen. Diese zusätzliche Motivation hält aber nur sehr kurz an. In Studien wurde sogar belegt, dass die Zufriedenheit im Job nur ganz marginal vom Gehalt an sich abhängt.

 

Intrinsische Motivation hingegen hält dagegen sehr viel länger an. Hast du schon mal Kinder beim Fußball spielen oder Skateboard fahren gesehen? Die üben stundenlang ohne Pause und ohne zu meckern. Dieselben Kinder können sich jedoch nicht aufraffen, für die Schule zu üben. Eben weil sie bei der einen Sache intrinsisch motiviert sind und bei der anderen überhaupt nicht.

Der Schlüssel zur Konzentration

So einfach kann es nämlich manchmal sein, wilde und unkonzentrierte Kinder ruhig zu bekommen. Klar gibt es auch Mädchen und Jungen, die sich kaum in den Schulalltag integrieren lassen und bei denen solche Maßnahmen nicht fruchten. Die Meisten jedoch wollen gerne lernen und positive Erfahrungen in der Schule machen. Mal ehrlich: kaum jemand möchte doch immer nur negativ auffallen und als schlechtes Beispiel dienen. Wir müssen den Kindern nur den Weg zeigen, wie es auch anders gehen kann.

Von-etwas-weg oder zu-etwas-hin

Menschen haben eigentlich nur zwei Motive eine Handlung auszuführen: entweder sie wollen einen Schmerz vermeiden oder eine Belohnung erhalten. Schmerz vermeiden bedeutet, dass uns eine negative Konsequenz droht, die wir unbedingt vermeiden möchten. Das lässt uns dann handeln oder eben nicht. Warst du auch so jemand, der immer nur kurz vor der Prüfung bzw. Arbeit gelernt hat? Das ist ganz klassisches Schmerzvermeidungsverhalten. Nicht lernen hätte als Konsequenz eine schlechte Note und so hast du dich aufgerafft etwas zu tun. Interessant ist hier, dass der Schmerz erst groß genug werden muss, um als so unangenehm empfunden zu werden, damit er uns zum Handeln zwingt.

Es gibt allerdings aber auch immer diejenigen, die früh genug gelernt haben, um möglichst gut vorbereitet zu sein. Die sind natürlich immer in der Unterzahl gewesen. Aber diese Kinder wollten als Belohnung eine gute Note mit all den positiven Konsequenzen.

Interessanterweise ist in den meisten Fällen das Schmerzvermeidungsprinzip stärker als die Aussicht auf Belohnung. Das ist evolutionär betrachtet auch sinnvoll. Wenn ein Steinzeitmensch beispielsweise die Aussicht auf eine leckere seltene Frucht hatte (Belohnung), direkt daneben aber ein Säbelzahntiger lag (Schmerz), wäre es wenig sinnvoll gewesen, wenn die Aussicht auf Belohnung stärker gewesen wäre.

 

Wir sind also sogar durch unsere Entwicklung im Nachteil. Das macht es natürlich umso wichtiger, mehr über das Wesen der Motivation zu lernen und Strategien zu entwickeln, wie wir intrinsisch motiviert für unsere Belohnungen arbeiten können.

Unsere Kurse zu den Themen Selbstverteidigung und Selbstbehauptung sind geeignet für Kinder ab 4 Jahren, Jugendliche und Erwachsene. Ihr findet uns an folgenden Standorten:

Bersenbrück, Bramsche, Hasbergen- Gaste, Hesepe, Lappenstuhl, Osnabrück- Widukindland, Venne, Wallenhorst und Ueffeln.

 

 

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